Mein Leben am Bahnhof. Diesen Artikel will ich schon seit langem schreiben. Aber dafür musste ich natürlich auch erst vom Essener Hauptbahnhof Fotos machen – und Zeit haben.
Also… Um nach Essen-Bergerhausen zu kommen, nehme ich des Morgens die Straßenbahn zum Uerdinger Bahnhof, was gut eine Viertelstunde dauert. Dort angekommen, habe ich ca. 8 Minuten Zeit, bis der Zug kommt. Diese Zeit verbringe ich mit dem Rauchen einer Zigarette. Erfreulicherweise kommt der Zug fast immer pünktlich, sodass ich nicht zur Kettenraucherin mutiere. Nur blöd, dass am Uerdinger Bahnhof absolut tote Hose ist.
Manche richten es sich deshalb wohnlich ein, indem sie Blumenbilder an die Wand kleben.
Für Musik und Essen wird auch gesorgt.
Einige Zeit, nachdem ich in den Zug gestiegen bin, überqueren wir den Rhein.
In Essen angekommen, kaufe ich mir bei Ditsch ein Schokocroissant – das sind die besten. Als ich mal in der Tram mein Schokocroissant aß, wurde ich vom Fahrer aufgefordert, das sein zu lassen. So ein Scheiß! So esse ich das Croissant jetzt immer am Essener Bahnhof, beobachte dabei die Leute und sehe so manches Unfassbare.
Wie z.B. die Pennerfrau, die eine knielange Hose anhat und eine Weste. Nur dass sie unter ihrer Weste nichts, aber auch gar nichts trägt. So sehen meine armen Augen ihre Plauze und ihre Hängetitten. Örks. Jaja, die arme Frau. Ach fick dich!
Morgens fotografiere ich am Essener Bahnhof nicht, letzt Genanntes schon gar nicht. Ich zücke die Smartphonekamera, wenn überhaupt, nach Dienstschluss zu später Stunde. Nach Feierabend nehme ich auch in Essen erstmal die Tram.
Und danach beginnt mein Leben am Bahnhof Essen. Mein erster Weg führt mich zu YORMA’S, wo ich mir ein schön gekühltes Curubabier kaufe.
Es gibt natürlich auch andere Getränke, die ich aber nicht so anziehend finde. Außer zum Fotografieren.
Manchmal habe ich auch fiesen Hunger, der mich dann zu McDonald’s führt.
Auf dem Weg dorthin kurz checken, ob der Zug pünktlich kommt. Das tut er abends des öfteren leider nicht, sodass ich so manches Mal 2 Stunden für den Heimweg brauche.
Nach dem Essen (im Stehen) geht’s dann zu Gleis 10. Von dort aus fährt der Zug von Essen nach Mönchengladbach über Krefeld-Uerdingen.
Nun geht es gemütlich mit der Rolltreppe nach oben.
Bin ja ne faule Sau.
An Bahngleis 10 angekommen, verkrümel ich mich mit meinem Bier in die nicht rauchfreie Zone.
Das nächste Foto wurde an einem anderen Tag eine Stunde früher bei Gegenlicht aufgenommen.
Hier habe ich mal die Panofunktion ausprobiert.
Danach stehe ich wieder rum, trinke und rauche. Fast wie zuhause. Nur dass ich da auf der Couch rumliege.
Auch andere stehen in der Raucherecke.
Dann kommt endlich der heiß ersehnte Zug. Der knallrote rechts da.
Im Zug kommt man sich ja näher. Unweigerlich. Solange jemand nicht stinkt wie Sau oder neben mir sitzen will, geht’s eigentlich.
Nicht immer klappt die Rückfahrt reibungslos. Dann kommt z.B. eine solche Anzeige, obwohl man sein Ziel noch gar nicht erreicht hat.
So kommt es auch schon mal vor, dass ich in Duisburg einen Zwischenstopp einlegen muss. Wenn dieser lang genug ist, gönne ich mir eine Currywurst mit Pommes und Mayo bei Lecker Wurst. Echt lecker!
Wenn aber der Zug nach Krefeld zuerst 15, dann 40 und letztendlich 65 Minuten Verspätung hat und ein anderer ausfällt, finde ich DAS gar nicht lecker 🙁
In Krefeld-Uerdingen angekommen, geht es mir nach so einem Höllenritt genauso wie den Meeresbewohnern.
Denn dann muss ich noch geschlagene 15 Minuten mit der Straßenbahn fahren, bis ich endlich, endlich so gut wie zuhause bin. Mein Leben am Bahnhof…
Doch Dinge wie ein solches Plakat heitern mich ein wenig auf.
So, raus aus der Straßenbahn und noch 2-3 Minuten laufen, dann bin ich zuhause.
Wo ich mir die Kleider vom Leib reiße, in Jogginghose und Schlabber-T-Shirt schlüpfe und mich auf die Couch schmeiße, um auf derselbigen zu oft einzupennen.
Gute Nacht <3