Ich bin nicht gescheitert – ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.
Thomas Alva Edison
Wenn man das auf diese Weise sieht, erscheint so manch Vergangenes gleich in einem anderen Licht. Wenn man nicht von einem Scheiterhaufen sprechen muss, sondern von einem Weg, der nicht funktioniert hat, hört sich das Ganze eher positiv an.
Ich persönlich habe jetzt vielleicht nicht 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben. Ich bin ja keine Erfinderin wie Thomas Alva Edison. Aber so einige Wege bin ich schon gegangen, die nicht funktioniert haben.
Sei es jetzt die Ehe mit dem Vater meiner Kinder oder meine beiden anderen Ehen, ein paar meiner Jobs oder das mit dem mich im Nebengewerbe Selbständigmachen. Dazu fällt mir ein: Ich lag bäuchlings auf der Liege meines Orthopäden, und wir unterhielten uns. Als ich das mit dem Nebengewerbe erwähnte, meinte er „Hoffentlich nicht im horizontalen Gewerbe”. Vor Lachen fiel ich fast von der Liege 😉
Ich bin nicht gescheitert
Klar könnte man alles dafür tun, ausschließlich Wege zu finden, die funktionieren. Das würde aber auch bedeuten, alle Träume zu begraben und nichts mehr zu wollen. Und das kann es ja auch nicht sein – denn Tiefschläge gehören zum Leben nunmal dazu.
Wer wäre ich z.B., wenn alle Wege nach Rom geführt hätten – sprich alle funktioniert hätten? Ich frage mich, wie wäre ich drauf, wenn mir noch nichts Schlimmes und keine Enttäuschung widerfahren wäre? Wenn mir bis heute alles gelungen wäre? Wäre doch absolut undenkbar sowas, oder?
Also irgendwie würde das ja gar nicht im Einklang mit dem Menschsein stehen. Schließlich sind wir doch Gefühlsmenschen – wir können uns freuen, aber auch traurig sein (ja, und noch viel mehr). Gäbe es dieses „Auf und Ab” nicht, wären wir wahrscheinlich Aliens oder sonstwas für ’ne Spezie.
Technik, die nicht funktioniert
Zu einem Weg, der nicht funktioniert, fällt mir noch etwas ein. Allerdings etwas, das mit Technik zu tun hat. Als ich vergangenen Dienstag abend nach Hause kam und den Fernseher anmachen wollte, tat sich nix. Nach einer Weile erschien die Frage auf dem Bildschirm, ob der Mediareceiver am Router angeschlossen sei. Dies konnte ich bejahen.
Ich testete, ob ich am Computer Internet habe. Nein. Alles tot. Ein Neustart des Routers war erfolglos. So rief ich die Hotline an, und mir wurde gesagt, dass das Testen meiner Leitung ein- bis eineinhalb Stunden dauern könne. Ok, also machte ich es mir mit einem Buch gemütlich und ging dann nach zwei Stunden oder so ins Bett.
Am nächsten Morgen wurde ich angerufen, und mir wurde mitgeteilt, dass mit meiner Leitung etwas nicht in Ordnung sei und deswegen der Techniker rauskommen müsse. Das leider erst am nächsten Tag. Owei… Na zumindest konnte ich an meinem Smartphone einen Hotspot einrichten, sodass ich wenigstens am Computer surfen konnte.
Der Servicetechniker, der draußen am Verteilerkasten war, meldete sich dann ziemlich zeitig und fragte, ob es jetzt funktionieren würde. Dass musste ich leider verneinen. Zu allem Unglück war es sehr windig an diesem Morgen, und dem Techniker war quasi die Tür des Verteilerkastens fliegen gegangen, weshalb er diesen nicht mehr verschließen und zu mir kommen konnte. Oh nooo….
Nach ca. 10 Minuten rief er nochmal an und sagte, er hätte da noch einen Fehler gefunden, und ich solle mal testen, ob es jetzt funktioniert. Und das tat es dann auch. Hallelujah!!
Oha, also zwei Tage ohne Fernsehen waren schon ätzend, zumindest für mich. Ich lag auf der Couch und hörte nur die Uhr ticken. Und vor lauter Verzweiflung ging ich dann für meine Verhältnisse sehr früh ins Bett. Nun ja, vor lauter Verzweiflung ist jetzt ein bisschen übertrieben 😉
Nochmal zur Erinnerung: Ich bin nicht gescheitert – ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben. Thomas Alva Edison
In diesem Sinne 🙂